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Bei aller Liebe zum Tauchen in warmen Gewässern mit herrlichen Sichtweiten, sind die finanziellen Mittel für Reisen in exotische Tauchreviere doch begrenzt. Da richtet sich der Blick natürlich auf heimische Tauchgewässer, die aufgrund ihrer Nähe nicht nur schneller zu erreichen, sondern auch günstiger hinsichtlich der Nebenkosten sind!
Die Autoren Titus Müller und Roland Ahl versorgen hier den wissbegierigen Taucher mit einer Auswahl an 25 Tauchplät-zen in Bayern und Baden-Württemberg. Getrennt nach Bundesland werden die entsprechenden Tauchreviere, fast ausschließ-lich Seen, Baggerseen, Kiesgruben, Speicher ... nach gleichem Schema beschrieben:
Anfahrt, Gewässer, Hinweise zu Tauchzeit und Schutzzonen (was manche unnötige Anreise ersparen kann), Tiere und Pflanzen, die dort beobachtet werden können, und eine knappe Beschreibung der Tauchplätze. Die Auflistung der jeweils ansässigen Tauchshops und Flaschenfüllstationen sowie der nächsten Dekokammer ist außerordentlich nützlich. Die Dar-stellung der jeweiligen Freizeitangebote dagegen weniger, zumindest für solche, die ohnehin die ganze Zeit am See verbrin-gen werden. Sehr schön sind die grafischen Darstellungen der Seen, die nicht nur die Tauchplätze abbilden, sondern auch das wichtigste Straßennetz um den See herum, die nächstgelegenen Parkplätze und die Lage der entsprechenden Flaschenfüllsta-tionen aufzeigen. Viele Farbbilder, die einen Eindruck des Tauchgebietes vermitteln, runden die einzelnen Beschreibungen ab.
Interessant ist die Vielzahl an kleineren und größeren Tauchgewässern im erreichbaren Umkreis. Und die Beschreibungen machen durchaus Lust darauf, den einen oder anderen See am nächsten Wochenende mal zu testen. Nicht sonderlich hilfreich dagegen sind dabei die außerordentlich knappen Tauchplatz-Beschreibungen. Natürlich geben Tauchplätze in einem süddeut-schen See nicht so viel interessantes Material her wie ein Riff im Roten Meer. Dennoch fällt manchmal die Frage schwer: „sollen wir oder sollen wir nicht“. Da behelfen wir uns dann mit einem Blick ins Internet zu einer der jeweils angegebenen Tauchbasen. Auch das allerdings ein Manko: In einem derart aktuellen Tauchführer, sollten nicht nur die postalischen, sondern auch die Web-Adressen der Tauchbasen angegeben sein, über die doch schon fast jede deutsche Tauchbasis verfügt.
Der Preis erscheint uns dann für eine broschürte Ausgaben mit 128 Seiten, wenn auch reich mit Farbfotos bebildert, etwas hoch.
Aber nichtsdestotrotz: ein Buch, das für die erste, grundlegende Orientierung über die möglichen Tauchgewässer in Süd-deutschland unverzichtbar ist.
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